Schüleraustausch England: Das Land von Shakespeare, der Queen, Harry Potter und der Metropole London
England hat für fast jeden Geschmack etwas zu bieten: Für Großstädter, für Dorfkinder, für Modeverrückte, für Kulturliebhaber, für Sportler… Und für einen „british accent“ lohnt es sich antürlich auch, ein Jahr dort zu verbringen. Idealerweise im Rahmen eines Schüleraustausch England Programmes.
Das englische Schulsystem
Das englische Schulsystem ist im Gegensatz zum deutschen ein Gesamtschulsystem. Fast alle Schüler gehen auf öffentliche Gesamtschulen. Es gibt alternativ auch private Gesamtschulen, die teils religiös inspiriert sind und teils von bestimmten Organisationen gestiftet werden. Es gibt weiterhin noch vereinzelt „Grammar Schools“, diese ähneln den deutschen Gymnasien im Hinblick auf die universitäre Ausrichtung. Ansonsten beginnt der Schulalltag bei einem Schüleraustausch England meist gegen 8.30Uhr oder 9 Uhr und endet zwischen 15 und 15.30Uhr. Dazwischen ist der Unterricht in verschiedene „sets“ aufgeteilt, also Leistungsniveaus. Das gilt besonders für Fremdsprachen, Englisch oder Mathe. Beim Fremdsprachenunterricht sollte man sich allerdings nicht allzu viel erhoffen, da die Engländer den Zweck einer Fremdsprache nur begrenzt einsehen. Das Schuljahr ist in 3 „terms“ unterteilt: September bis Januar, Januar bis Ostern und Ostern bis Juli. Demzufolge kann man entweder ein ganzes Schuljahr miterleben oder ein- bis zwei „terms“. Beginn ist im Januar oder September.
An den meisten Schulen gibt es Schuluniformen, die die Schüler zwar nicht besonders mögen, die aber durchaus eine gemeinschaftsstiftende Wirkung haben. Ebenso wie die vielen Sportangebote (z.B. Rugby und Cricket) und die AGs (z.B. school magazine, Theater, Musik,…).
Schüleraustausch England Kosten, Unterbringung und Voraussetzungen
Die Kosten hierfür variieren stark: An öffentlichen Schulen kann man bereits ab 5.300€ einen Platz finden, für private Schulen muss man tiefer in die Tasche greifen (ab 12.000€). Der Preis hängt von der Dauer des Aufenthalts aber auch von der Unterbringung ab: Manche Schulen („boarding schools“) haben als Internate Wohnheime für die Schüler, bei anderen Schulen wird man in einer Gastfamilie untergebracht. Die Kosten für Freizeitaktivitäten hängen vom jeweiligen Geschmack ab: Allgemein kann man innerhalb von England und auch in die benachbarten Länder, Wales und Schottland, günstig mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, sollte aber am besten eine Visa-Karte haben und sich über die andere Währung (Pound) im Klaren sein.
Voraussetzung ist mindestens die Note „befriedigend“ im letzten Zeugnis, sowie als SchülerIn zwischen 13-18Jahre alt zu sein. Den Zeitpunkt sollte man am besten zeitig mit der eigenen Schule abklären.
Mentalität beim Austauschjahr England
England gehört zum United Kingdom, das aus England, Wales, Schottland und Nordirland besteht. Irland ist dagegen seit 1921 ein unabhängiges Land. Das „United Kingdom“ ist eine parlamentarische Monarchie, mit der Queen als Oberhaupt in repräsentativer Funktion.
Witze über das englische Wetter gehören zum Standardprogramm. Ingesamt ist der „britische Humor“ anfangs gewöhnungsbedürftig: Der Spaßvogel verzieht dabei selten eine Miene, sodass es schwierig ist, diesen als solchen zu erkennen. Ansonsten spielen Tradition und Höflichkeit eine große Rolle und man sollte sich schnellstmöglich an das „queueing“ anpassen, da selbst die Kleinsten bereits diszipliniertes und geduldiges Anstehen üben und beherrschen.
Das englische Essen ist zwar berühmt-berüchtigt, aber nicht halb so schlecht wie sein Ruf. Inzwischen hat sich als Nationalgericht auch eher „Chicken Tikka Masala“ als „Fish and Chips“ durchgesetzt, dank zahlreicher indischer und pakistanischer Einwohner aus dem ehemaligen „Empire“ und heutigen Commonwealth. Ansonsten sollte man unbedingt ein „English Breakfast“ und „Cream Tea“ (Scones und Tee) probieren.
Einstellen sollte man sich auf ein eher negatives Bild von Deutschland, das vorwiegend von der Nazizeit geprägt ist, da die Berichterstattung doch stark auf die eigene Insel begrenzt ist und sich ansonsten eher an den USA als an Europa orientiert, was womöglich auch zur EU-Skepsis beiträgt.
Insgesamt wird man beim Austauschjahr England Aufenthalt nicht direkt kritisiert, was für die direkte „deutsche“ Art anfangs ungewohnt ist, allerdings kommt man auf einfache Weise mit den Menschen ins Gespräch und wird sicher schnell alles „lovely“ finden.
Sehenswertes beim Schüleraustausch England
Je nachdem wo man letztlich platziert wird, gibt es natürlich in jeder Region unterschiedliche Sehenswürdigkeiten, doch die folgenden sollte man auf seine „To see“-Liste setzen:
- London: Die Hauptstadt und Finanzmetropole bietet wahnsinnig viel. Die Wahrzeichen Tower Bridge und Tower, Big Ben, Buckingham Palace, London Eye, aber auch Madame Tussaud’s oder Sportevents. Auch für Theater- und Musicalfans gibt es ein reiches Angebot (z.B. Shakespeares Globe Theatre). Mit 8,5 Millionen Einwohnern ist London übrigens die bevölkerungsreichste Stadt in Europa.
- Windsor Castle (Windsor)
- Birmingham: Diese sehr internationale Stadt hat hervorragende Shoppingmöglichkeiten.
- Stratford–upon-Avon: Shakespeares Geburtstadt und ein absolutes Muss für seine Fans.
- Oxford and Cambridge: Die alten Universitätsstädte sind ein Schmuckstück Englands.
- Stonehenge: Wer kennt ihn nicht, den berühmten Steinkreis, um den sich nach wie vor viele Sagen und Geheimnisse ranken und der UNESCO Weltkulturerbe ist?
- Brighton: DAS Urlaubsparadies Englands am Meer.
- Hafenstadt Bristol: Eine sehr moderne Stadt mit einem großen Hafen, ideal für Seefahrer und Schifffahrtsbegeisterte.
- Minack Theatre: Eine fleißige und fähige Dame hat in den 1930er mit einem Kumpanen dieses herrliche Theater in Stein geschlagen, in dem man nun im Sommer mit Blick aufs Meer Shakespeares Theaterstücke genießen kann.
- Cornwall: Schlösser, Küstenstraßen und Fischerdörfchen. Besonders schön: St. Ives, Penzance, Land’s End, Mousehole und Newquay für Surfer. Das Eden Project ist eine Mischung aus Wissenschaft, Natur und Kunst.
- Lake District National Park: Die wunderschöne Landschaft Englands lädt zu ausgedehnten Wanderungen ein.
- Hadrian’s Wall: Die vom römischen Kaiser Hadrian errichtete Mauer im Norden Englands sollte die römische Provinz Britannia vor den feindlichen Völkern schützen.
In jedem Fall gibt England die Möglichkeit, seine Englischkenntnisse innerhalb von Europa und dadurch ohne Visumseinschränkungen zu erweitern und dabei dennoch viel Neues zu erleben!
Nicole Beer